Für Eltern

Eine erfolgreiche Psychotherapie von Kindern ist ohne ein Verständnis und Mitwirkung beider Eltern kaum möglich. Die Experten für die Kinder sind ihre Eltern. Sie kennen ihren Werdegang, ihre Eigenschaften, ihre Gefühle am besten. Und mit ihren eigenen Handlungen, Vorstellungen, Wünschen und Einstellungen haben sie die Geschichte ihrer Kinder wesentlich mitgestaltet. Selbst wenn sich ein Paar trennt, bleiben doch beide Eltern und behalten ihren Stellenwert für ihr Kind.
Am Ende einer Psychotherapie steht ein großes Ziel: man versteht sich in der Familie wieder besser, akzeptiert sich gegenseitig.
Auch wenn ein Elternteil mehr mit der Erziehung beschäftigt ist – meist die Mutter – sollten beide Eltern kommen, denn ihr Kind hat über beide Vorstellungen und an beide Eltern Erwartungen. In den Elterngesprächen wird es darum gehen, in einer vertrauensvollen Atmosphäre Erklärungen und Verständnis für das Verhalten der Kinder zu entwickeln und eigene Verhaltensweisen und Emotionen gegenüber den anderen Familienmitgliedern zu verstehen und zu reflektieren. Dies betrifft insbesondere Gefühle von Hilflosigkeit, Aggressionen, Ängste und Zwängen die im familiären Alltag auftreten und auch von den Eltern oft nicht mehr ausgehalten werden können.

Die Krankenkassen wissen um diese Bedeutung der Eltern und daher werden auch regelmäßige Stunden für die Eltern im Rahmen der Therapie finanziert. Meistens trifft man sich nach 4 Therapiestunden des Kindes zum Elterngespräch.

Kosten

Eine Psychotherapie bei mir wird von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt.

Wie hilft Psychotherapie?

Die analytische und tiefenpsychologische Psychotherapie verfügt über gut erforschte (evidenzbasierte) Heilmethoden. In der ambulanten Behandlung können die Methoden bei vielen psychosomatischen Entwicklungsstörungen und bei psychischen Erkrankungen von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen eine Linderung und Besserung bewirken.

Das psychoanalytische Krankheitsverständnis geht davon aus, dass nicht gelöste – häufig unbewusste – innere Konflikte die Symptome krankhafter Störungen ausbilden. Diese gilt es den Patienten „zu übersetzen“, d.h. sie gemeinsam mit ihnen zu erkennen, zu besprechen und emotional verständlich zu machen. Im Austausch mit dem Therapeuten lernt der Patient, Schritt für Schritt, sich „eigene“ Problemlösungen für seine Konflikte zu erarbeiten. „Das innere Verständnis“ ist Ziel einer jeden analytischen bzw. tiefenpsychologischen Behandlung. Wichtigste Voraussetzung für das Gelingen einer Therapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen PatientIn und Therapeut.

Wann hilft Psychotherapie?

Oft stehen Mütter und Väter, die psychotherapeutische Beratung suchen, vor dem Problem, dass sie das Verhalten ihres Kindes, seine Konflikte oder seine schlechten Stimmungen nicht richtig einschätzen können. Sie –aber auch viele Jugendliche – fragen sich, ob die Störungen noch zu normalen Entwicklungsproblemen gehören und sich von allein auswachsen oder ob professionelle Hilfe von Außen sinnvoll und notwendig ist. Darauf kann es oft keine eindeutige Antwort geben, denn eine kindliche Entwicklung verläuft nie geradlinig und problemlos. Jedes Kind und jeder Jugendliche erlebt Phasen der Wut, Eifersucht und Unsicherheit. Angst, Trauer und Selbstzweifel gehören zur natürlichen menschlichen Konstitution. Keine Familie, kein Mensch, lebt nur in Harmonie.

Wenn aber seelische Probleme dauerhaft das Lebensgefühl beeinträchtigen, wenn es Verhaltensauffälligkeiten gibt, die dem Kind oder Jugendlichen den Umgang mit anderen schon längere Zeit erheblich erschweren oder wenn Beschwerden auftreten, für die der Arzt keine Erklärung findet, dann ist es sinnvoll, das Gespräch mit mir als Kinder und Jugendlichen- Psychotherapeut zu suchen.

Hier eine Reihe möglicher Vorstellungsgründe:

  • Auffallend aggressives Verhalten
  • Einnässen und Einkoten
  • Häufiges Stehlen und Lügen
  • Konzentrations- und Lernstörungen, oft zusammen mit Unruhe
  • Körperliche Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis, bei denen seelische Faktoren mitbeteiligt sein können
  • Körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund, z.B. häufige Kopf- und Bauchschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Essstörungen
  • Kontaktstörungen und ausgeprägte Beziehungskonflikte mit Gleichaltrigen
  • Anhaltende Traurigkeitsgefühle und Antriebslosigkeit
  • Selbsttötungsgedanken
  • Selbstverletzendes Verhalten (z.B. Nägelkauen, sich beißen, Haare ausreißen, Ritzen)
  • Zwangsgedanken, Zwangshandlungen oder Tics
  • Gesteigerte Ängste, Phobien, Trennungsängste
  • Bei Säuglingen und Kleinkindern Schlaf-, Fütter-und Gedeihstörungen für die der Kinderarzt keine Erklärung findet.